Raku ist eine hervorragende Art außerhalb von etab-lierten Brennarten mit Glasuren und Formen zu expe-rimentieren. Die spezielle Brenntechnik, die im japanischen Raum im 16. Jahrhundert entwickelt und besonders für die spezielle Tee-Zeremonie verwendet wurde, ist entsprechend exotisch. In Europa wurde diese tolle Brennmethode erst in den 1950er Jahren bekannt. Hier wurden im Gegensatz zum japanischen Vorbild Vasen und Skulpturen in verschiedensten Formen gebrannt sowie mit lebhaften und interessanten Farben experimentiert. Heutzutage wird in Europa Raku vor allem wegen der einzigartigen und unvorhersehbaren Farbeffekte praktiziert, während bei der japanischen, traditionell gebrannten Keramiken ein eher dezentes Aussehen bevorzugt wird.
Im ersten Teil des Kurses, unter Anleitung von Petra Treffon, fertigen die Teilnehmer mit speziell für die Technik zur Verfügung gestellten Ton Ihre Werkstücke.
Nach entsprechender Trocknung erfolgt ein Schrüh-brand.
Der zweite Teil des Kurses wird von Diplombildhau-erinSylvia Bohlen geleitet. In ihrem Atellier in Wei-schwitz erhalten die vorgefetigten Teile ihre Vollen-dung durch Glasur und Brand. Hierbei wird auf die bereits geschrühte Keramik eine Glasur aufgetragen und anschließend auf ca. 1000°C innerhalb eines Freibrandofens erhitzt. Die Glasur hält sich dann wächsern glänzend auf dem glühenden Scherben, was als Indiz dafür gilt, dass das Objekt mit Zangen aus dem Ofen herausgehoben werden sollte.Beim Schwenken an der frischen Luft entwickeln sich in unterschiedlicher Art und Weise die charakteristischen Sprünge und Risse, Krakelees genannt, heraus. Sie können grober oder feinerer Natur sein, oder auch ganz ausbleiben. In einem Behälter mit Deckel befin-det sich organisches Material, das sofort Feuer fängt, wenn die heiße Keramik schließlich hier hinein, ver-frachtet wird. Mit dem Deckel wird das Feuer erstickt und die Keramik einem Rauchbrandprozess unterzo-gen. Alle unglasierten Stellen, Sprünge und Risse auf der Keramikoberfläche färben sich während dieser Räucherprozedur je nach Material mehr oder we-niger schwarz ein. Zuletzt werden die Objekte mit kaltem Wasser abgewaschen und gesäubert, wodurch die Farben zum Leuchten gebracht werden und sich die Einzigarigkeit der Keramiken zeigt. Der Kurs findet bei jedem Wetter statt. Tragen Sie bitte wetterfeste und arbeitsgerechte Kleidung / Schuhwerk.